Cord-Wood
Auf dem gemauerten Sockel aus Backsteinen beginnen an der Südseite die Cord-Wood-Wände zu wachsen. 40 cm lange Baumstämme, vorwiegend von Robinien werden mit der Cob-Mischung (Sand, Lehm und Stroh) verarbeitet – wer diese Technik zum ersten Mal probiert wird sich an seine Kindheit erinnern, wo wir das alle im Sandkasten schon trainiert haben.
Die Stützen für die Regale sind Äste von Hartriegel, Pflaume, Kastanie, Walnuss und Robinie, die mit ihrer ganzen Länge in der Wand eingebettet sind.
Die Arbeitsweise ist intuitiv, spielerisch, vieles ergibt sich spielerisch.
Strohballenwände
An der Nordwand habe ich mich an reine Strohballenwände gewagt. Die Ballen habe ich fester gebunden, und im Verbund gemauert mit Lehmschlämme als Mörtel. Auch als Putzträger kommt Lehmschlämme zum Einsatz; beim Trocknen reißt der Lehm und gibt so einen tragfähigen Untergrund für den späteren Lehmputz.
Strohballen und Lehm sind 100% Ökologisch. Die in den Strohballen enthaltenen Samen sind keimfähig und das Weizengras hier ist ein guter Indikator für den Restfeuchte. Stirbt das Gras, ist die Wand trocken und bereit für den Lehmputz.
Diese Phase der Bauzeit hat mir besondere Freude bereitet….. 🙂
Mischtechnik
Hier sieht man wie wunderschön Strohballenwände und Cord-Wood-Wände sich kombinieren lassen.
Fazit
Ursprünglich sollte es nur ein 1 Meter Sockel aus Cord-Wood werden, und darüber Strohballenwände. Doch die Arbeit mit dem Cordwood hatte mir solche Freude bereitet, das ich ganze Wandsegmente ausgeführt habe, und nicht genügend trockenes Holz vorbereitet hatte – was klarerweise zu Rissen und erheblicher Nachbearbeitung führt.
Speziell an der Südseite sind die Cord-Wood-Wände unten den Elementen Sonne, Wind und Regen stark ausgesetzt, was zu Schrumpfung und Rissen führte…. Nach 3 Saisonen habe ich dann außen alles mit Lehmputz überarbeitet.
Hallo,
dankeschön für Ihre Hilfe, soetwas hab ich gesucht!
Viel Spass und Freude in Ihrem Hasu
schischi
Mahlzeit, es würde mich mal sehr interessieren wie das Haus heute aussieht (weiß jetzt nicht wie alt die Bilder schon sind)
Wie oft habt ihr Risse nachspachteln müssen?
LG Andreas
Gute Frage!! Frühjahrsputz hat nicht mit Putzen zu tun, sondern mit Verputzen. Speziell der Teil der Cord-Wood-Wände der der Südsonne ausgesetzt ist arbeitet stark, und muss alle 2 Jahre neu verputz werden. Hier ist das exponierte Holz mehr das Problem als der Lehm. Mein Lösung war an diesen Stellen das Holz der Codwood-Wände unter einen dünne Lehmputzschicht zu schützen. Ruhe hätte ich mit einem Außenputz aus Kalk statt Lehm. Fazit: Lehm ist günstig, schön, super zu verarbeiten, fast kostenlos – doch es bringt einen gewissen Pflegeaufwand mir sich
Vielen Dank an Euch für die persönlichen Eindrücke und Bilder.
Ein sehr schönes und individuelles Haus. Obendrein zeigt es, dass man gesund und biologisch bauen kann, ohne viel Geld ausgeben zu müssen.
liebe Grüße
Daniel
auch von mir vielen Dank für die wunderbaren und sehr detailierten Einblicke in euer Unterfangen.