Unterlamm, Steiermark – 2022
Gebaut wurde das Druidenhaus als Gemeinschaftsprojekt für den Verein UrDaSein in Unterlamm, Steiermark – als Teil einer wachsenden Vision, ein Ferien- und Seminardorf zu erschaffen. Der Verein möchte durch Workshops und gemeinsames Wirken zeigen, dass es möglich ist, mit einfachen, natürlichen Materialien Häuser zu bauen – Orte, die zum Ankommen, Fühlen und Sich-Erinnern einladen. Das Druidenhaus war eines der ersten Gebäude dieser entstehenden Lebenslandschaft.


Planung
Die Planung stammt von Baubiologen Günter Schweyer, dessen ganzheitlicher Ansatz mich tief beeindruckt hat. Seine Arbeit vereint Nachhaltigkeit, Achtsamkeit im Umgang mit Natur und Ressourcen, harmonische Gestaltung und das Wohlbefinden der Bewohner zu einem stimmigen Ganzen. Die Zusammenarbeit mit ihm war für mich eine große Bereicherung – fachlich wie menschlich.
Bauweise
Die Grundfläche des Hauses ist oval, etwa 30 m², auf einem Streifenfundament mit einem Sockel aus gebrauchten Ziegeln und Natursteinen.
Der Stampflehmboden wurde von unten mit Blähton gedämmt.
Das Holzständerwerk und das reziproke Dach bestehen aus naturbelassenen Kiefernstämmen.
Die Wände sind aus Stroh-Leichtlehm, eingeflochten in ein Bambusgeflecht und innen wie außen mit Lehm verputzt.



Alles am Druidenhaus ist einfach, natürlich und handwerklich nachvollziehbar.
Bauprozess & Miteinander
Das Projekt entstand im Rahmen eines Baucoachings für die Mitglieder des Vereins UrDaSein.
Unter der Leitung von mir – Edward Davies als Bauleiter und Bau-Coach wurde das Haus in rund dreieinhalb Monaten gemeinschaftlich errichtet.
Ziel war die Entwicklung und Vermittlung einer reduzierten, leicht erlernbaren Bauweise, die Menschen ohne handwerkliche Ausbildung in die Lage versetzt, aktiv am Bau mitzuwirken.
Die Methoden beruhen auf einfachen, robusten Prinzipien, der Verwendung natürlicher Baustoffe und handwerklicher Techniken ohne Spezialequipment.
So wurde das Druidenhaus nicht nur gebaut, sondern erlebt – als Lernraum, Gemeinschaftserfahrung und Ausdruck einer ursprünglichen, menschennahen Baukultur.



Workshop
Ein mehrtägiger Workshop vermittelte Theorie und Praxis:
Bearbeitung von Rundholz, Aufbau eines reziproken Daches, Herstellung von Leichtlehmwänden, Lehmputz und das Aufbereiten des Lehms aus dem eigenen Aushub.



Haltung
Das Druidenhaus steht sinnbildlich für das, worum es mir beim Bauen geht:
Ehrliche Materialien, gemeinsames Lernen und die Erfahrung, dass ein Haus auch ohne industrielle Systeme entstehen kann – aus Erde, Holz, Stroh und menschlicher Schöpferkraft.



Naturstämme
das reziproke Dach aus Kiefer Naturstämmen, in all ihrer Schönheit, so wie die Bäume gewachsen sind


